Die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit energieoptimierter Gebäude hängt stark von der eingenommenen Perspektive, der Betrachtungsweise und der Berechnungsmethode ab.
Besondere Bedeutung beim Bauen hat das Wirtschaftlichkeitsgebot nach dem Energieeinsparungsgesetz (EnEG). Es ist eine Rechtsgrundlage für die Energieeinsparverordnung (EnEV). Die Wirtschaftlichkeit bzw. die ökonomische Vorteilhaftigkeit kann nicht beurteilt werden kann, ohne dass Aufwand und Nutzen genau erfasst und Einzahlungen sowie Auszahlungen im Lebenszyklus des Gebäudes betrachtet werden.
Die Lebenszykluskostenrechnung im engeren Sinne konzentriert sich auf die Erfassung aller Kosten (Auszahlungen) im Lebenszyklus eines Gebäudes. Dabei wird die Perspektive eines Planers oder eines selbstnutzenden Eigentümers eingenommen. Für beide Perspektiven sollen die Kosten im Lebenszyklus minimiert werden. Hierfür werden die Wechselwirkungen zwischen Bau- und Nutzungkosten analysiert und für die Optimierung des Entwurfs berücksichtigt.
Die Lebenszykluskostenrechnung im weiteren Sinne (engl. Whole life costing, WLC) berücksichtigt neben allen Kosten (Auszahlungen) auch sämtliche Einnahmen (Einzahlungen). Finanzieller Aufwand (Auszahlungen) und Nutzen (Einzahlungen) können einander gegenübergestellt werden.
Erst mit einer Erfassung der wesentlichen Zahlungsflüsse über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich beurteilen, welche Maßnahmen am besten zu den Zielen und wirtschaftlichen Interessen der Entscheider passen.
Bei der Amortisationsrechnung wird die Zeitdauer (Amortisationszeit) ermittelt, innerhalb derer sich die energiebedingten Investitionen zurückzahlen (amortisieren). Der Amortisationszeitpunkt beschreibt dabei den Moment, ab dem die Kosten (energiebedingte Mehrkosten) durch die bis dahin eintretenden Energiekosteneinsparungen gerade gedeckt werden.
Die Amortisationszeit kann sowohl statisch als auch dynamisch berechnet werden. Für die statische Berechnung werden neben den energiebedingten Mehrkosten und den jährlichen Energieeinsparungen noch Angaben zu den aktuellen Energiepreisen benötigt. Die so ermittelte (statische) Amortisationszeit kann mit der üblichen Lebens- oder Nutzungsdauer der untersuchten Maßnahmen verglichen werden und sollte kleiner als diese sein.
Amortisationszeiten von 20–30 Jahren sind damit je nach Maßnahme noch hinnehmbar. Für die dynamische Berechnung sind zusätzlich noch der Kalkulationszins und die zukünftige Energiepreissteigerung festzulegen.
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