Energiespeicher werden zunehmend lukrativer. Der rapide Preisverfall von Solarmodulen und Solarstromanlagen und die Tatsache, dass heute die Stromerzeugungskosten durch Photovoltaikanlagen in der Regel unter dem Strompreis der Versorger liegen, führen zu einem verstärkten Einsatz von Batteriespeichern. Denn die Kosteneinsparungen schaffen neue Spielräume für die Investition in ergänzende Speicherlösungen.
Eine attraktive Option, da die Einspeisevergütung für Solarstrom kontinuierlich sinkt und auf diese Weise der Eigenverbrauch lukrativ weiter erhöht werden kann. Aktuelle Beispiele der Kombination PV und Energiespeicher sind 2019 ein starker Schwerpunkt der ees Europe, Europas größter und besucherstärkster Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme, die vom 15. bis 17. Mai 2019 in München im Rahmen der Innovationsplattform The smarter E Europe stattfindet.
Sinkende Einspeisevergütungen für Solarstrom werfen für viele Betreiber von PV-Anlagen die Frage auf, wie sie ihren selbst erzeugten Strom künftig am besten nutzen sollen. Das gilt für kleinere Anlagen, wie sie meist auf Eigenheimen zu finden sind, genauso wie für größere Anlagen, die vor allem in Gewerbebetrieben oder in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Die Frage nach der lukrativsten Lösung ist vielleicht schon bald sehr einfach zu beantworten. Besonders relevant ist die Fragestellung für die Betreiber, deren Anlagen ab 2021 keine Einspeisevergütung nach dem EEG mehr erhalten. Zunächst trifft dies nur auf wenige Pioniere zu, die früh in PV investiert haben. Spätestens ab 2025 ist dann aber eine große Zahl von Anlagen betroffen. Nach der aktuellen Analyse von PricewaterhouseCoopers (PwC) „Energyfacts: Alte Photovoltaik-Anlagen – Ende der Förderung in Sicht“ können Eigentümer von durchschnittlich großen Dachanlagen auf Einfamilienhäusern mit etwa 6 kW Leistung und 935 Volllaststunden/Jahr ab 2021 mit dem Stromverkauf an der Börse nur noch rund 163 Euro pro Jahr erlösen.
Gleichzeitig könnten sie aber 533 Euro pro Jahr sparen, wenn sie den Strom selbst nutzen. Der finanzielle Vorteil fällt noch deutlicher aus, wenn die PV-Anlage mit einem Speicher kombiniert wird. Vorausschauende Anlagenbetreiber sollten sich deshalb jetzt Gedanken machen, wie sie nach Auslaufen ihrer Einspeisevergütung ihren kostenlos erzeugten PV Strom nutzen wollen.
„Ein PV-Speicher wirkt wie eine eigene Strompreisbremse“, sagt Dietmar Geckeler, Inhaber und Geschäftsführer von denersol. Der Autor eines Ende 2018 zusammen mit DGS Franken veröffentlichten Leitfadens „Batteriespeicher – Der Leitfaden für Industrie- und Gewerbeanwendungen“ erläutert: „Alle Rahmenbedingungen entwickeln sich zu Gunsten von PV-Speichern, auch im gewerblichen Bereich. Ab 2025 fallen zudem jedes Jahr Tausende gewerbliche PV-Anlagen aus der EEG-Vergütung. Die Entwicklung von PV-Speichern und den entsprechenden Systemen steht erst am Anfang und wird zukünftig auch in der Breite für einen Einsatz von Batteriespeichern sorgen.“
Energiespeicher fördern die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle.
Auch Dr. Alexander Hirnet, Technischer Leiter Varta Storage Deutschland, ist vom Einsatz der Energiespeicher überzeugt: „Energiespeicher und ihre vielfältigen Anwendungsfelder befördern die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle. Anbieter von Lösungen „neuer“ Energien kombinieren beispielsweise Blockheizkraftwerke und PV-Anlagen mit dezentralisierten Speichersystemen, um Kunden umweltfreundliche Energie zu liefern. In anderen Fällen speisen private Bürger mit eigenen Stromerzeugungsanlagen überschüssige Energie auf ein Konto ein und rufen sie bei Bedarf ab. Spannend sind auch Geschäftsideen, in denen Betreiber digital einzelne Batteriespeichereinheiten vernetzen und so dezentralisierte Großspeicheranlagen erschaffen.“