Die Solarstromanlage auf dem eigenen Dach kann sich für viele Hausbesitzer wieder lohnen. Laut der Zeitschrift „Finanztest“ sind jährliche Renditen bis zu acht Prozent möglich – wenn man es richtig angeht. Die Förderung gekappt, die Batterien zu teuer – eine Solarstromanlage auf dem Dach galt in den vergangenen Jahren nicht gerade als gute Geldanlage. Das hat sich laut der Zeitschrift „Finanztest“ mittlerweile wieder deutlich geändert. Je nachdem, wie ein Hausbesitzer die Anlage betreibt, lassen sich damit durchaus ordentliche Renditen erwirtschaften.
Die Experten von „Finanztest“ machen dazu Beispielrechnungen auf: Am ehesten lohnt sich nach ihren Angaben eine Anlage mit Eigenverbrauch und ohne Batteriespeicher. Wer einen üblichen Preis für die Anlage bezahle – für eine Sechs-Kilowatt-Anlage rechnen die Experten mit 7800 Euro – und 25 Prozent des Stroms selbst nutze, erwirtschafte je nach Sonnenausbeute eine Rendite von 5,6 bis 8,0 Prozent Prozent pro Jahr. Unter optimalen Bedingungen könne die Rendite sogar zweistellig ausfallen.
Auch Anlagen mit ergänzendem Batteriespeicher können demnach wieder wirtschaftlich sein. Das liege vor allem daran, dass sich die Preise für die Speicher seit Mitte 2013 halbiert haben. Dennoch sind die Anlagen in der Anschaffung teurer. Für eine Sechs-Kilowatt-Anlage rechnen die Experten mit 13.300 Euro. Dafür kann man mehr Strom selbst verbrauchen – auch in Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint. Bei einem Eigenverbrauch von 50 Prozent ist laut „Finanztest“ eine Rendite von 1,8 bis 3,9 Prozent drin.
Am wenigsten Rendite bringt laut der Untersuchung das vollständige Einspeisen des Solarstroms ohne Eigenverbrauch. Hier kam „Finanztest“ bei den derzeitigen Kosten auf 1,0 bis 3,3 Prozent. Bei ihren Beispielrechnungen gehen die Experten davon aus, dass eine Anlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses 850 bis 1000 Kilowattstunden Ertrag pro Jahr bringt. Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht pro Jahr 4500 Kilowattstunden Strom.
Strom speichern und und sich von Stromkonzernen unabhängig machen. Wer sich eine neue Anlage zulegen will, sollte auch auf den Platz achten. Für ein Kilowatt Leistung benötigt man etwa sieben bis zehn Quadratmeter Fläche. Für moderne Einfamilienhäuser sind drei bis zehn Kilowatt normal.
Laut den Experten wird schon jetzt jede zweite neue Photovoltaik-Anlage zusammen mit einem Speicher verkauft. Nur etwa zehn Prozent davon werden in bestehenden Anlagen installiert. Damit sich auch das Nachrüsten rechnet, müssten die Preise für Speicher noch einmal um die Hälfte fallen. „Finanztest“ rät den potenziellen Käufern, neue Photovoltaik-Anlagen erst Anfang 2019 in Betrieb zu nehmen, statt Ende 2018. So sichere man sich die Einspeisevergütung fast ein volles Jahr länger